Brug over het Netterdensch kanaal

Objektbeschreibung:
Die Brücke besteht aus einem halbkreisförmigen Bogen mit einer lichten Weite von 2,25 m und einer lichten Höhe im Scheitel über der gemauerten Sohle von 3,00 m. Im Scheitel des Bogens ist das Mauerwerk 38 cm dick. In den Kämpferbereichen wurde das Mauerwerk offenbar in abgestuften Dicken hergestellt. Die Basis der Gründungssohle ist rund 5 m breit. Über dem Bogen befindet sich eine ungefähr 1,50 m hohe Stirnwand, die im oberen Teil als massive Brüstung dient. Darauf ist ein etwa 1 m hohes Geländer gestellt. Unterstrom befindet sich in der Brüstung eine rahmenartige Stahlkonstruktion mit einem Schützverschluß. Die Gesamtbreite der Brücke beträgt 6,25 m, die Fahrbahnbreite 4,10 m. Ober- und unterhalb des Bauwerks sind zu beiden Seiten rund 3,50 m lange, gemauerte Schrägflügel angeordnet. Die Flügel verlaufen schräg nach unten und sind mit einem 1,50 m langen Stützwandsporn in die Böschung eingebunden.
Baugeschichte:
Das genaue Baujahr der im Grenzgebiet zwischen den Niederlanden und der Bundesrepublik Deutschland liegenden Brücke ist nicht bekannt. Nach Ansicht des niederländischen Heimatforschers W. J. Winands soll die Brücke 1817 errichtet worden sein. Aufgrund des Grenzvertrages von 1816 wurde die Brücke von Preußen gebaut. Zunächst war eine geteilte Unterhaltungslast vereinbart, bis 1844 Preußen die gesamte Unterhaltung übernahm. Im Artikel 28 des Vertrages von 1816 war festgelegt, daß die im Vertrag genannten Bauwerke, also auch die Brücke, regelmäßig durch eine gemeinsam besetzte Kommission überprüft werden sollten. Diese Prüfungen wurden in den folgenden Jahren sorgfältig durchgeführt. In einem 1921 aufgestellten "Verzeichnis der Überbrückungen der Wasserleitung von der Niederhetterschen Landwehr durch Bergerbruch bis zum alten Rhein unweit Elten, gemäß des Neuen Reglements vom 7./29. September 1914" ist unter der Netterdenschen Brücke/Schleuse vermerkt, daß der rechte Flügel etwas unterspült, der jetzige Bauzustand ansonsten gut sei. Obwohl die Brücke die Jahre einschließlich des 2. Weltkrieges gut überstanden hatte, machten sich zunehmend Schäden am Mauerwerk, besonders im Bereich der Wasserlinie bemerkbar. Um größere Schäden durch eine Überbeanspruchung aufgrund steigender Lkw-Lasten vorzubeugen, sperrte man die Brücke für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 2,8 t.
Maßnahmen:
1986 wurden Umbau- und Verstärkungsmaßnahmen in Abstimmung zwischen niederländischen und deutschen Behörden durchgeführt. Hierzu zählen im wesentlichen: Herstellen einer Behelfsumfahrt mittels einer Bailey-Brücke, Aufbruch der Straßenbefestigung über dem Bogen, Abdichtung des Bogens und aller erdberührten Flächen der Kämpfer und Flügelwände, Ersatz des zerstörten Mauerwerks durch Handformziegel in vorhandenem Format, Schließen offener Mauerwerksfugen und Herstellen von je drei Stahlbeton-Großbohrpfählen mit einem Durchmesser von 60 cm hinter den Kämpfern und einer 40 bis 44 cm dicken Stahlbetonplatte mit gelenkigem Anschluß an die Pfahlköpfe.
Baumaterial:
Die gesamte Brücke ist in Ziegelsteinmauerwerk errichtet. Es handelt sich hierbei um Handformsteine mit einem Format von 21,5 mal 10,5 mal 5 cm (altdeutsches bzw. niederländisches Ziegelformat).
Zugehöriges Faktum:
- Daten
Brücke über den Niederdeutschen Kanal